MODE – Historie allgemein

images.jpeg Während die Kleidermode in den mittelalterlichen Gesellschaften bis in die beginnende Neuzeit auf die Zugehörigkeit zu einem bestimmten Stand verwies, hat die Mode seit Ausbildung der Industriegesellschaft ihre heutige Bedeutung als Mittel sozialen Wettbewerbs breiter Schichten und der Schichtangehörigen untereinander gewonnen.

Bestimmend für die Kleidermode wirkten lange Zeit die Zentren politischer Macht: zunächst Burgund, in der Renaissance die Stadtstaaten in Norditalien, dann der spanische und später der französische Hof. Neben der von den Höfen ausgehenden und im Wesentlichen nur für den Adel bestimmenden Mode zeigte sich mit Aufkommen des Bürgertums eine zweite Modeströmung, die sich teils an die höfische Mode anlehnte, teils eigene Wege ging. Das Entstehen einer leistungsfähigen Modeindustrie im 19.Jahrhundert ließ immer breitere Schichten an der modischen Entwicklung teilhaben. Gleichzeitig begünstigte der wachsende Wohlstand des Bürgertums die Ausbildung exklusiver Modezentren, die um die Jahrhundertmitte zur Begründung der Haute Couture durch C.F. Worth in Paris führte. Im 20.Jahrhundert gewann die Mode v.a. durch Massenmedien (spezielle Modezeitschriften) und Werbung, unterstützt durch Modenschauen, eine kaum begrenzte Breitenwirkung: Paris, Mailand, London, Tokio, New York.

Das Durchsetzungsvermögen von Modeströmungen beruht darauf, dass eine Mode, die von den sozialen Oberschichten ihrem Bedürfnis nach Differenzierung und Exklusivität folgend akzeptiert wird, von anderen Bevölkerungsschichten nachgeahmt und damit verbreitet wird. Im Rahmen der modernen Konsumgesellschaft erweist sich Mode daher als Ausdruck sozialer Anpassung und Nivellierung. Insbesondere in der Kleidermode hat sich eine Spezialisierung (nach Altersklassen, Anlässen, Tätigkeiten u.a.) herausgebildet, die in Verbindung mit einer Überhöhung des »Neuen« einen sehr kurzen Modezyklus entstehen ließ. Hiergegen und gegen den normierenden Charakter von Mode sind von unten her gruppenspezifische Moden entstanden, um Protest und Differenzierung auszudrücken, die allerdings ihrerseits wieder zum Teil von der Modeindustrie aufgenommen und mit normierendem Charakter versehen werden.

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