Modegeschichte im 20 Jahundert

Fin de siècle (Retrolook und Technikkult) 1990- 1999

versace-3.jpgDie Mode hatte einen Punkt erreicht, bei dem man nicht mehr viel verändern konnte. Sie begann sich langsam zu wiederholen. Man begann mit den 70er Jahren. Die Musik von früher wurde wieder hervorgeholt und in den Discos gespielt. Die Trends wurden langsam schwierig auseinander zu halten, die ganze Modewelt begann langsam zu einem Einheitsbrei zu verschmelzen. Man konnte keinen Unterschied zwischen in und out mehr machen, alles was die Zeit davor out war wurde wieder getragen. Die Stile waren so vielfältig, dass jede einzelne Person begann, ihre eigene Mode zu machen und sich auch durch andere Kulturen beeinflussen liess. Die Designer schossen in aller Welt wie Pilze aus dem Boden und jeder begann einen eigenen Stil zu entwickeln – die Auswahl wuchs enorm. Die Zeit der Plateausohlen war wieder gekommen. Marken wie Adidas, Puma, Nike oder auch Starter war der neue Trend in der Modewelt. Man trug sportliche, wie auch elegante Kleidung. Markenartikel wurden Markenzeichen des Wohlstandes. Der Girlie-Look (Technoszene) wurde aktuell. Er zeigte viel Haut und liess die Mädchen frech aussehen. Die äussere Erscheinung wurde genutzt, um die eigene Persönlichkeit oder Lebenseinstellung zum Ausdruck zu bringen.

Einige Geschehnisse in dieser Zeit:

Jugoslawische Staaten zerfallen, Deutschland wird zur Einheit, jugoslawischer Bürgerkrieg beginnt, Operation „Desert Storm” wird von der USA gegen den Irak geführt, Oetzi wird entdeckt, Bill Clinton wird Präsident der USA, die Tschechoslowakei teilt sich, das Ozonloch und BSE werden erstmals entdeckt, Lady Diana stirbt bei einem Autounfall, Kosovokrieg bricht aus.

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Dress for Success 1980- 1989

80s_top1.jpgDie Mode veränderte sich wieder einmal ins Konträre. Man versuchte nicht mehr darzustellen was man ist, sondern was man getan hat. Die 80er Jahre waren eine Zeit des Friedens, man konnte wieder angenehm leben und dies kam auch mit der Mode herüber. Die Frauen standen jetzt auf eigenen Beinen und konnten tun was ihnen beliebte, die meisten Berufe standen auch ihnen offen. Körperkult war das absolute Muss. Man formte seinen Körper, bis es nichts mehr zu formen gab. Man begann den Schönheitsidealen nachzueifern und versuchte ihnen zu entsprechen.

Aerobic war Kult der 80er Jahre. Er hatte einen grossen Einfluss auf die damalige Mode. Frauen begannen Leggins, bunte Stirnbänder und Legwarmer auch im Alltag zu tragen. Sport war der Lebensinhalt der 80er Jahre also wollte man unbedingt sportlich aussehen. Madonna war das Frauen-Idol dieser Zeit. Die Medien beeinflussten die Mode immer stärker. Die Silhouetten wurden wieder etwas mehr auf den Körper bezogen und der Körper wurde nicht mehr mit weiten Sachen kaschiert, tagsüber war die Mode jedoch sehr streng und männlich. Grund war, dass die Frauen in der Berufswelt nicht aus der Reihe tanzen wollten. Abends trug man jedoch sexy und glamouröse Kleider. Die Silhouette beinhaltete kurze Jacketts mit breiten Schulterpolstern und einem Faltenrock oder bequeme Hosen. Die Farben fielen sehr durch ihre Intensität auf. Übergrössen (oversize) waren die neue Erfindung der 80er Jahre, man trug sie gerne, denn damit konnte man auch nicht sehr vorteilhafte Körper kaschieren.

Ein anderes, grosses Thema war der Naturschutz; Tierschutzverbände kamen immer mehr auf und der Widerstand gegen Pelze in der Mode wuchs. Die Mode wurde zunehmend international. Die bekannten Designer hatten Ansehen auf der ganzen Welt, sogar in Japan. Später sollte auch Japan einen grossen Einfluss auf die westliche Mode haben.
Einige Geschehnisse in dieser Zeit:

Beginn des Golfkrieges mit Iran und Kuwait, Konflikte in Nordirland, Kernreaktorkatastrophe in Tschernobyl, die ersten Anfänge von „Perestroika” und „Glasnost”, Konflikte im Kosovo zwischen Serben und Kosovoalbanern, Mauerfall in Berlin.

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Flower Power 1970- 1979

intro_mode20_hippie1.jpg60simg1.jpgNeue Formen, Schnitte oder Silhouetten wurden in dieser Periode nicht entwickelt. Man blieb beim Altbewährten und baute dies etwas aus. Jeans wurden sehr beliebt in dieser Zeit und Frauen trugen keine Miniröcke mehr, auch wollten sie ihre Füsse nicht länger in enge Stöckelschuhe zwängen. Sie trugen bequeme Sachen, die sie in ihrer Freiheit nicht behinderten. Sie wollten sich durch diese Kleidung den Blicken der Männer entziehen. Frauen begannen sich stark zu emanzipieren. Unterschiede vom Styling am Tage und am Abend gab es nicht – man gab sich wie man war.Beliebte Stoffkombinationen waren Gehäkeltes, dass vor allem als Kopfbedeckung beliebt war und Patchwork.Die Haare liess man lang wachsen und trug sie natürlich.

Etwas später bekam die Mode indische Inspirationen. Die Mode des 19. Jahrhunderts wiederholte sich in dieser Zeit wieder, jedoch in Häkelvariante. Hotpants war der neue Renner, man trug sie im Sommer, wie auch im Winter. Die Hosen veränderten sich in diesem Jahrzehnt sehr stark. Oben waren sie eng anliegend und unten weit ausgestellt. Gegen Ende des Jahrzehnts war genau das Gegenteil der Fall. Frauen begannen sich zu weigern einen BH zu tragen und machten dies öffentlich.

Einige Geschehnisse in dieser Zeit:

Proteste gegen Atomwaffen weltweit, Jom-Kippur-Krieg, Ende des Vietnamkriegs, Pablo Picassos Tod, Präsident Nixon tritt wegen der Watergateaffäre zurück, Elvis Presley stirbt, Nina Hagen wird bekannt, Jimmy Carter wird US- Präsident, Mutter Theresa erhält den Friedensnobelpreis.

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Modische Revolution 1960- 1969

00980921.jpgatholshmith_narrowweb__200x252.jpgfeature681.jpgsjcf_01_img00821.jpgDie Mode der vergangenen 50er Jahre war für diese Zeit zu spiessig und altmodisch und junge Leute wehrten sich dagegen. Man begann das Leben zu geniessen und wollte nicht nur arbeiten. Die ganze Welt begann sich zu ändern. Der Minirock wurde erfunden und die Stars wurden Vorbilder; als Model konnte man nun Karriere machen (Twiggy). Man begann sich zu öffnen und sich hinzugeben und das Thema Sexualität wurde vermehrt offen diskutiert. Die Pille, die zu dieser Zeit entwickelt wurde und auf den Markt kam, trug viel dazu bei. Die Popmusik beeinflusste die Mode auch stark, jedoch wird dies in späteren Jahren noch deutlicher.

Die Mode wurde nicht mehr von den einflussreichen Leuten, sondern zunehmend von der Jugend und den unteren Schichten vorgegeben. Die Jugend begann gegen die bisherige Lebensweise zu rebellieren und sich gegen Kriege zu wehren. Diese Haltung wurde dann von den Designern interpretiert und an die Leute gebracht. Die neue Mode konnten sich alle leisten und man begann, auch neue Sachen mit Secondhand-Stücken zu kombinieren. Kleidungsstücke, die Haut und ausgefallene Farben zeigten, wurden getragen. Die Mode nahm eine bedeutende Stelle in der Gesellschaft ein. Man trug schon Mitte der 60er Jahre Blumenkleider und andere farbenfrohe Kleider. Die Haare wurden ungepflegt und lang getragen. Die Hippiebewegung deren Popularität bis in die 70er Jahre hielt, entstand in Kalifornien und verbreitete sich weltweit, was vor allem durch den Einfluss der Medien möglich war. Sie liebten die Natur, wollten Frieden auf der ganzen Welt und die freie Liebe.

Einige Geschehnisse in dieser Zeit:

John F. Kennedy wird Präsident, wird jedoch drei Jahre später ermordet, Mauerbau in Berlin, Kubakrise, Marilyn Monroe begeht Selbstmord, Anfang des Vietnamkriegs, der Revolutionsführer von Kuba Ernesto Guevara wird umgebracht, erste Herztransplantation gelingt, Martin Luther King wird umgebracht, Besetzung der Tschechoslowakei, erste Landung auf dem Mond, Woodstocks Musik- Festival wird zur Legende

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Die goldenen 20er 1920-1929

hist-charleston.jpghistor-1917frau.jpgDie Zeit nach dem ersten Weltkrieg war nicht mehr so wie davor. Es hatte sich vieles wie zum Beispiel in Ökonomie oder auch dem sozialen Umfeld verändert. Die Wirtschaft war am Boden. Durch diese Krise entwickelte sich die Gesellschaft enorm weiter. Viele neue Ideen und Strömungen kamen auf, wie etwa das ‘Unterhaltungsprogramm’. Da die Männer während des Krieges abwesend waren, wurden die Frauen selbständig und mussten die Arbeit der Männer weiterführen, um ihre Existenz zu sichern. Die Frauenwelt veränderte sich rapide. Frauen fuhren Auto und begannen sich für Sport zu interessieren. Sie wurden zu einem selbstbewussten Teil der Gesellschaft. Diese Veränderung hatte einen grossen Einfluss auf die Mode. Die Kleidung entwickelte sich langsam zu einer modernen Kleidung. Man wollte sich frei bewegen können ohne grosse Behinderung der Kleidung. Die Männer, auf der anderen Seite, sahen sich durch diese Entwicklung zu mehr Selbstbewusstsein bei den Frauen konkurrenziert und zum Teil bedroht.

Frauen trugen kunstvolle Turbane, die mit Federn oder anderem Schmuck verziert waren. Die Röcke wurden immer kürzer, wie auch die Haare. Frauen begannen Bein zu zeigen. Die Linie war schlicht und schlank ohne viel Anhang und Ballast. Die Kleider waren nicht mehr figurbetont, sondern hingen am Körper. Ein Berg von Unterröcken trug man nicht mehr. Abendkleider unterschieden sich im Schnitt nicht mehr von der Alltagskleidung, sie waren vielleicht etwas tiefer ausgeschnitten und mit schönen Verzierungen aus Gold oder mit Pailletten besetzt. Selbst Make-up, am Anfang des Jahrhunderts noch verachtet.

Einige Geschehnisse in dieser Zeit:

Vertrag von Versailles, Völkerbund, Faschismus in Italien, Gründung der NSDAP in Deutschland, Albert Einstein wird der Nobelpreis der Physik verliehen, Charlsten-Tanz kommt von Amerika nach Europa, Stalin kommt nach Lenins Tod an die Macht, die erste Ozeanüberquerung mit dem Flugzeug von Charles Lindbergh, Weltwirtschaftkrise durch Börsencrash in New York.

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New Look im Aufschwung 1946- 1959

ihana50s3.jpg1950sfashion.jpgDie Zeit nach dem Krieg veränderte in der Modewelt nicht viel. Erst ein Jahr nach dem Krieg gab Glanz und Glamour wieder zu sehen. Während der Kriegsjahre mussten die Frauen hart arbeiten, dies hinterliess auch Spuren. Jetzt wollten sie diese Zeit vergessen und einen neuen Look tragen, der den Wohlstand repräsentieren sollte. Schon in dieser Zeit gab es modernisierte Kopien von vergangener Mode, in diesem Fall vom 19. Jahrhundert. Mode wurde auch zunehmend teurer, nicht jede Frau konnte sie sich leisten. Auch die Silhouette veränderte sich wieder stark. Man kam wieder zur Weiblichkeit zurück. Die Röcke wurden wieder etwas länger, sie reichten wieder bis zu den Waden, man betonte wieder Hüften, Po und Busen, jedoch nicht mit Hilfe eines Korsetts, dafür mit Miedern und sonstigen Polsterungen. Generell gesagt, man wurde wieder elegant, alles war aufeinander abgestimmt, von den Schuhen bis zum Make-up. Hosen wurden von Frauen nur selten getragen, wenn überhaupt, dann nur in der Freizeit und mit Blusen oder Pullovern kombiniert.

Neue Stoffe wurden hergestellt, wobei vor allem synthetische Stoffe beliebt wurden, denn sie erleichterten die Pflege der Textilien erheblich. Die unteren Schichten konnten sich jetzt exklusivere Kleider leisten, da der Preis dieser Materialien entsprechend tiefer war.

Bereits kamen die, auch heute beliebten, „Blue Jeans” auf.

Einige Geschehnisse in dieser Zeit:

Zur Unterstützung Europas wird der Marshall-Plan gegründet, israelischer Unabhängigkeitskrieg, die Volksrepublik China wird unter der Leitung von Mao Tse-tung, Gründung der NATO, Tod Stalins, Marilyn Monroe wird berühmt, Koreakrieg, Algerienkrieg, Krieg in Ägypten mit Frankreich, Israel, Grossbritannien, Symbolfigur James Dean, jedoch stirbt er im selben Jahr noch, in den USA Bürgerrechtsbewegungen, unter Führung Fidel Castros Revolution in Kuba.

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Mode in Kriegs- und Krisenzeiten 1930- 1945

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Ende der 20er Jahre und Anfang der 30er Jahre veränderte sich die Mode wieder. Die weiblichen Formen kamen wieder auf. Die Kleider wurden wieder mehr körperbetont. Die Frauen wirkten extrem gross, da die Taillierung des Kleides wieder etwas höher angesetzt wurde. Die Röcke wurden auch immer länger. Ein wichtiger Begriff war der Godet-Rock (godet= falsche Falte). Die Taille wurde zunehmend mit schmalen chicen Gürteln betont. Das von den Frauen am meisten getragene Kleid war das Prinzesskleid. Es ist schmal geschnitten und betont den langen Körper der Frau, durch die Längsnähte noch verstärkt wurde. Im Gegensatz zum Tagkleid, das man hochgeschlossen trug, trug man das Kleid abends tief ausgeschnitten und mit Accessoires dekoriert.

Seit Beginn des Krieges ging es mit der Verfügbarkeit von Materialien bergab. Es war angezeigt, die Kleider möglichst kurz zu halten, um ein Minimum an Stoff zu verbrauchen, was dazu führte, dass die Kleidung extrem streng aussah.

Die Stoffe wurden meist diagonal geschnitten, um den Fall so hinzubekommen, wie er beim Prinzässenkleid sein musste. Man trug wieder Kostüme mit einem wadenlangen Rock. Die Oberteile waren meist kunstvoll bestickt. Der militärische Stil, der dadurch erzielt wurde, wurde im Krieg noch verstärkt.

Einige Geschehnisse in dieser Zeit:

In Uruguay findet die erste Fussballweltmeisterschaft statt, Spanien wird zu Republik, Roosevelt wird Präsident, Hitler wird Reichskanzler, erstmals werden Autobahnen in den USA und Deutschland gebaut, Bürgerkrieg in Spanien, Eintritt der UdSSR in den Völkerbund, erste Herstellung von Nylon, zweiter Weltkrieg, Atombomben auf Hiroshima und Nagasaki, die UNO wird gegründet.

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Der Beginn der „Haute Couture” 1900-1919

portrait_mode1_01.jpgDer eigentliche Erfinder war Charles Frederik Worth. Er war einer der ersten Modedesigner, die mit Ruhm beehrt wurden. Berühmt wurde er dadurch, dass er der Hoflieferant von Kaiserin Eugénie war. Durch Kaiserin Eugénie, die für viele Frauen sichtbar war, trugen auch die Frauen aus anderen Schichten ihre (seine) Kleider. Die Kaiserin war sozusagen die „Trendsetterin”.Am Anfang des Jahrhunderts trug man noch das Korsett. Die Kleider der Damen waren bis zur Hüfte eng anliegend und wurden abwärts weiter. Ab den Knien wurden sie extrem weit und zu Boden fallend. Die Ärmel waren lang und sehr schmal.

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Man trug Kostüme, die etwas strenger wirkten.Das Korsett und die Polsterung am Po wurden nur zögernd abgeschafft und weibliche Rundungen wurden hervorgehoben und unterstrichen. Dies beeinflusst auch den Künstler und Reformer Paul Poiret.

Einige Geschehnisse in dieser Zeit:

Boxeraufstand in China, Marie Curie wurde als erster Frau der Nobelpreis verliehen, in Paris wurde die erste Olympiade durchgeführt, der erste Motorflug wurde getätigt, der erste Zeichentrickfilm wurde zum erstenmal der ganzen Welt ein vorgestellt, auch Farbfilme wurden zum erstenmal produziert, Balkankriege, Präsident der USA wurde Woodrow Wilson, der erste Weltkrieg (1914-1918), endlich das Wahlrecht für Frauen in England und Deutschland (die Schweizerinnen warten noch …).

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Die Geschichte der Mode im 20. Jahrhundert

intro_mode20_mini.jpgDas 20. Jahrhundert war das Zeitalter der Mode. In keinem anderen Jahrhundert gab es solche Wandlungen wie in diesem. Dies geschah in einer enormen Geschwindigkeit, die früher nicht vorstellbar gewesen wäre. Auch kam die Massenproduktion auf, da in dieser Zeit die Industrialisierung schon ziemlich weit fortgeschritten war.

Im 20. Jahrhundert kam die Mode der Frau zugute, jedoch nur langsam. Es dauerte mehrere Jahrzehnte bis Frauen die erste Hose getragen durften. Die Mode machte extrem verschiedene Wandlungen durch.

Es dauerte schon seine Zeit bis das Korsett, das Anfangs des Jahrhunderts getragen wurde, ganz abgeschafft wurde. intro_mode1_01.jpg

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